Nicht jede Person die pflegebedürftig wird muss sofort in ein Pflegeheim umziehen. Oftmals lässt sich die Versorgung der Betroffenen auch in den eigenen vier Wänden realisieren. Das hat insbesondere den Vorteil, dass sich der Pflegebedürftige nicht an eine neue Umgebung gewöhnen muss. Gerade im höheren Alter bedeutet dies eine zusätzliche Belastung für Betroffene die sich durchaus vermeiden lässt.
Auch ist es oft die Angst der alten Menschen in eine Pflegeeinrichtung zu müssen weil sich immer wieder Negativschlagzeilen rund um Heime auftun welche diese Furcht noch zusätzlich schüren.
Pflege in gewohnter Umgebung
Ein Großteil aller Pflegebedürftigen in Deutschland wird zuhause versorgt. Wie sich der Trend in den kommenden Jahren entwickeln wird ist nur schwer vorauszusagen. Die Zahl der zu Hause versorgten Personen sprechen jedoch augenblicklich für sich. Bei den 80-85-jährigen liegt die Quote der zuhause versorgten Personen sogar bei 2:1 gegenüber den stationär untergebrachten Pflegebedürftigen.
Lässt es die Wohnsituation zu, dann ist auch eine 24-Stunden Pflege eine Variante die immer häufiger dem Pflegeheim vorgezogen wird. Es handelt sich dabei um eine sehr moderne Form der Versorgung die eine Fokussierung auf den Pflegebedürftigen zulässt und mit unterstützt. Die persönliche Bindung zur Pflegekraft ist etwas was einem alten Menschen unter anderem ein Gefühl der Sicherheit vermittelt.
Ambulante Pflegedienste nicht ausreichend
Die Zahl der ambulanten Pflegedienste ist beachtlich und trotzdem sind deren angebotenen Dienste nicht immer ausreichend. Größtes Manko ist, dass ambulante Pflegedienste zwar täglich – teils mehrfach – den Pflegebedürftigen zuhause aufsuchen, doch zwischen deren Besuchen ist dieser Mensch alleine. Je nach Krankheitsbild ist dieses „auf-sich-gestellt-sein“ weder verantwortbar noch sinnvoll. Bliebe also wiederum nur die stationäre Unterbringung.
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Und genau hier haken die Dienste der Pflegekräfte aus Polen ein. Das sind Pflegekräfte, die mit im Haushalt des Pflegebedürftigen wohnen und ihn 24 Stunden, 7 Tage die Woche versorgen.
Natürlich setzen hier wieder die Vorurteile ein wie
- eine fremde Person mit im Haushalt
- Verständnigungsschwierigkeiten
- fehlende Fachausbildung
- Schwarzarbeit
und dergleichen mehr.
Abgesehen davon, dass keine Form der Pflege einzig und allein nur Vorteile bietet ist hier zu erwähnen, dass die genannten Vorurteile nicht angemessen sind. Diese Pflegekräfte stammen zwar aus Polen, doch die Koordination deren Einsätze findet in Deutschland statt und wird selbstverständlich auch von dort überprüft. Eine Skepsis im direkten Vergleich mit einer stationären Unterbringung ist deswegen nicht angebracht weil auch die Vorteile dieser Versorgungsart in Betrachten gezogen werden müssen. Diese sind u.a. :
- Verbleib in gewohnter Umgebung
- ordentliche Teilnahme am Tagesablauf aller Beteiligten
Wenn also die Worte „Pflege Polen“ fallen sollte man sich zunächst umfassend informieren und nicht auf teils standardisierte Meinungen anderer hören. Durch Information kann man sich selbst ein Bild machen und letztendlich Vor- und Nachteile selbst abwägen. Abgesehen davon bedeutet die Beschäftigung einer Pflegekraft aus Polen nicht, dass sich dies bei Unzufriedenheit nicht kündigen ließe.
Und – Pflegekräfte aus Polen nehmen den deutschen Arbeitnehmern nicht die Arbeitsplätze weg! Dass es einen Mangel an Pflegekräften in unserem Land gibt ist nicht neu. Dieser Mangel wird letztendlich durch den Einsatz dieser Leute etwas reduziert.
Und eine ganz persönliche Meinung zu dieser Thematik als Schlusspunkt. Ich würde einen Angehörigen lieber von Pflegekräften aus Polen versorgen lassen, als dass er jemandem „ausgeliefert“ ist der von der Bundesagentur für Arbeit gewissermaßen „zwangsvermittelt“ ist, eine Ruck-Zuck-Ausbildung erfahren hat und am Berufsbild Altenpfleger eigentlich gar kein ernstzunehmendes Interesse zeigt.
Entscheiden muss jeder für sich selbst, doch ohne sich zu informieren kann man nicht vergleichen – in der Pflege sowieso nicht.